Im Lerncoaching und in Elterngesprächen
Manchmal kann ich die Fehlerkultur unserer Schulen und Leistungsgesellschaft nicht mehr ertragen. Im Fokus stehen Noten und andere erzielte Ergebnisse. Dabei ist ausreichend bekannt, wohin dieser „schneller, weiter, besser, höher-Druck“ führt – und das bereits bei einigen Grundschulkindern! Mit psychosomatischen Erkrankungen und Erschöpfungs-Symptomatiken haben sowohl Lernende wie auch Lehrende zu kämpfen.
Wenn Eltern mit ihren Kindern ins Lerncoaching kommen, dann ist häufig das Ziel die Motivation zum Lernen zu erhöhen, die Konzentration und schlussendlich die Noten zu verbessern.
Wenn wir als Lerncoaches nicht achtgeben, werden wir schnell zu Mitläufern und unterstützen ungewollt dieses menschenunwürdige Schulsystem. Denn wenn wir unhinterfragt Ziele nach Notenverbesserung mit unseren Coachees verfolgen, fördern wir den Leistungsdruck. Dann geht es nicht mehr um den jungen Menschen, deren Bedürfnisse und Potenziale, sondern um eine gesellschaftliche Anpassung. Wir würden mitmachen sie auf ein Ergebnis zu reduzieren und ihre Persönlichkeit daran zu messen. Dann ginge es ums Haben und nicht ums Sein.
WIE KANN EINE LÖSUNG AUSSEHEN?
Auch wenn wir’s gern wollten, das System können wir nicht sofort ändern. Wir können jedoch unseren Coachees dabei helfen, ihre Ziele bewusster zu betrachten und zu erweitern.
Frage auch nach dem Ziel hinter dem Ziel. Welches Motiv wird verfolgt? Welche Bedürfnisse und Werte dürfen erfüllt werden?
Emotionale Aktivierungen sind für Veränderungen unerlässlich. Deshalb frage auch, welche Emotion angestrebt wird bzw. wie sich dein Coachee fühlen möchte.
Stärken sind unser Kraftstoff, deshalb arbeite mit deinem Coachee persönliche Stärken heraus und wie diese für die Zielerreichung und im (Lern-)Alltag (mehr) eingesetzt werden können.
‚Wer bist du dann, wenn du dein Ziel erreicht hast?‘ ist eine ungewöhnliche Frage, die die Persönlichkeitsbildung unterstützt.
Hierbei geht es auch um das ‚größere‘ Ziel hinter dem Ziel, um etwas Übergeordnetes. Eine Frage, die erst ab ca. 11 Jahren angebracht ist.
ELTERNGESPRÄCHE
Eltern möchten nur das beste für ihr Kind und gerade in Schulangelegenheiten nichts falsch machen. Schließlich hängt die Zukunft der Sprösslinge davon ab. Das führt dazu, dass wenn es in der Schule nicht so ideal läuft, sie Druck ausüben und zu Sanktionen neigen (Handy weg, Fußballtraining wird gestrichen o.ä.). In den seltensten Fällen hilft das, denn Druck führt zu Gegendruck bzw. Widerstand. Außerdem tötet Druck auch noch das letzte Fünkchen Eigenmotivation der Kids. Und ziemlich sicher leidet auch der Haussegen und die Beziehung darunter.
Der beharrliche Fokus vieler Eltern liegt also auf dem Lerneinsatz und den Noten. Unter anderem auch, weil sie vermeiden möchten, dass sie als Eltern nicht gut dastehen könnten, wenn ihre Kinder keine adäquaten Schulleistungen erbringen. Wenn sie sich dann Hilfe bei einem Lerncoach holen, möchten sie natürlich, dass sich der (finanzielle) Einsatz lohnt und in besseren Noten widerspiegelt.
Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, sie nach ihren eigenen Erfahrungen in der Kindheit und Schulzeit zu fragen. Selbst bei denen, die in der Schule gut waren, gibt es irgendetwas, woran ihre Eltern etwas auszusetzen hatten bzw. weshalb es Stress gab, weil es so nicht in Ordnung war. Du kannst fragen, wie es ihnen damit ging und was sie sich anstatt dessen gewünscht hätten.
Dann verstehen sie meist besser, dass ihr bisheriger Weg nicht der angenehmste für ihr Kind ist und sind offener für Alternativen.
METAPHERN FÜR ELTERNGESPRÄCHE
Auch Metaphern eignen sich an dieser Stelle. Sie regen zum Nachdenken an, ohne die Person zu kritisieren und wirken im Unbewussten auch auf emotionaler Ebene.
Ich habe fünf Metaphern zusammengesucht, die für verschiedene Themen im Elterncoaching eingesetzt werden können.
Reflexion
Ich habe bewusst auf Interpretationen verzichtet. So kannst du gemeinsam mit den Eltern überlegen, welche Botschaft die Geschichte transportiert, welche Erkenntnis sie daraus mitnehmen und wie diese zukünftig ihr Verhalten verändert.
WERTSCHÄTZENDE KOMMUNIKATION (GFK)
Ein Lerncoach MASTER-Modul
Aufmerksam hinhören und einfühlsam begleiten – diese Fähigkeiten bilden das Fundament einer professionellen Coaching-Praxis. Dafür brauchst du Handwerkszeug, um deine Kommunikation gezielt und lösungsorientiert einsetzen zu können. Wenn du an vielen weiteren hilfreichen Strategien, Übungen und Inspirationen für deine LernPraxis interessiert bist, dann klicke auf den Button, dort findest du weitere Informationen.
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