NICHT IMMER LÄUFT ALLES GLATT
Viele Kinder können die Einschulung kaum erwarten und sind stolz endlich ein Schulkind zu sein. Doch nicht immer läuft alles glatt. Nach kurzer Zeit zeigt sich, dass einigen das Lesen- und Schreibenlernen nicht richtig gelingen mag. Verständlicherweise sind die kleinen Schulanfänger*innen dann traurig oder sogar demotiviert. Manchmal dauert es etwas länger, bis sich vielleicht in der 2. oder schlimmer noch, erst in der 4. Klasse, die Lehrerin meldet und anmerkt, dass die Leistungen beim Lesen und Schreiben bedenklich sind. Vielleicht wird sogar die Vermutung geäußert, es könnte sich um eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder sogar eine Legasthenie handeln.
Ob mit oder ohne Diagnose, klar ist, dass wenn es mit der Lesekompetenz hapert und der Rechtscheib-Erwerb nicht glatt verläuft, Kinder frustriert sind. Zu Recht! Sie sollen Vorgaben erfüllen, was ihnen jedoch nicht richtig gelingt. Ihr Selbstwertgefühl gerät ins Wanken. Bei sensiblen Schüler*innen kann das Selbstvertrauen so arg leiden, dass sich die Misserfolge auf ihr Verhalten oder gar auf andere Fächer negativ auswirken.
Auch Eltern geraten unter Druck, machen sich Sorgen und fühlen sich hilflos. Sie fragen sich vielleicht, ob mit Ihrem Kind irgendetwas ernsthaft nicht stimmt. Und vor allem, wo das hinführen soll und ob möglicherweise eine langwierige Lerntherapie von Nöten ist, was bei Bedarf natürlich sinnvoll ist.
AUSGANGSLAGE
Einer nicht gelingenden Rechtschreibung können viele Ursachen zugrunde liegen. Empfehlenswert ist eine eventuelle Sehschwäche, eine Winkelfehlsichtigkeit oder neuromotorische Hindernisse abzuklären. Meist liegt es jedoch an der Vermittlung der Lese- und Rechtschreib-Kompetenz. Schulbücher sind zwar voller Übungen zum Erlernen der Rechtschreibung, die Lehrpläne sehen jedoch zu wenig Zeit für die Vermittlung vor. Viele Lehrkräfte sind zudem in Lernstrategien wenig ausgebildet. Dies verunsichert viele Schüler*innen und produziert im schlechtesten Fall Diagnosen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS). Darüber hinaus ist der Schulalltag stark durch auditives Lernen geprägt, Freizeitangebote dagegen durch ein multimediales Angebot. Kinder sind fasziniert von den Visualisierungen der Medien und merken sich die Inhalte schnell. Die logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass sich das Lehren der Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen visueller ausrichtet.
Viele Schüler*innen und auch Erwachsene stehen dauerhaft mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß. Vor allem Lese- und Schreibanfänger*innen haben darunter zu leiden, weil sie Noten und Druck von außen ausgesetzt sind. Für Studierende und Erwachsene ist es meist peinlich, Worte nicht korrekt schreiben zu können, denn das Thema ist dadurch schambesetzt.
DIE BILDSCHIRM-TECHNIK – EINE VISUELLE LERNSTRATEGIE
Bei der Bildschirm-Technik, auch Kinotechnik genannt, handelt es sich um eine visuell-mentale Lernstrategie.
Alles begann in den Achtzigern mit der Rechtschreib-Strategie, die Robert Dilts (USA) entwickelte. Er analysierte die Vorgehensweise von Personen, die in der Rechtschreibung sehr sicher waren. Er stellte fest, dass sie vor allem ihren visuellen Wahrnehmungskanal nutzten. Sie sagten z.B.: „Das Wort sehe ich vor mir.“ oder „Ein Fehler springt mir sofort ins Auge.“ Daraus entwickelte er eine Strategie, die nach Anleitung leicht von anderen Menschen übernommen werden kann.
Das heißt, dass einige Kinder (und Erwachsene) beim Versuch sich die Schreibweise von Wörtern zu merken, unbewusst eine ungünstige Strategie nutzen.
WORTSPEICHER IM KOPF
Florian sitzt im Deutsch-Unterricht und schreibt ein Diktat. Die Lehrerin liest vor: „Yasmin sieht auf der Wiese einen Fuchs.“
Florian hört „Fux“. An der Stelle überlegt er schnell und wiederholt innerlich: ‚Fux? oder doch eher Fuks?‘ Florian ist unsicher,
findet jedoch, dass ‚Fux‘ besser aussieht. Er schreibt es zügig auf, denn die Lehrerin beginnt bereits, den nächsten Satz zu diktieren.
Was passiert nun in Florians Gehirn? In dem neuronalen Wortspeicher in seinem Kopf wird die Schreibweise ‚Fux‘ abgespeichert. Nachdem er die Diktatkorrektur geschrieben hat, kommt ‚vielleicht‘ bzw. idealerweise noch die korrekte Dudenschreibweise ‚Fuchs‘ hinzu. Im ungünstigsten Fall wird auch ‚Fuks‘ als 3. Alternative mit abgespeichert.
Immer dann, wenn wir Menschen einer Frage nachgehen oder einen Gedanken denken, gibt es dazu entsprechend neuronale Aktivitäten im Gehirn. Da ist eine Menge ‚Strom‘ und Biochemie im Spiel, die zu Verknüpfungen im Gehirn führen. Wenn zusätzlich noch Emotionen, z.B. Angst oder Aufregung dazukommen oder etwas besonders lustig ist und wir lachen müssen, während wir etwas Neues lernen, vertiefen sich die dazugehörenden Bilder, Gedanken und Informationen. Emotionen und Lachen sind also Modulatoren für unser Gehirn.
Aber zurück zu Florian. Sein Beispiel macht deutlich, dass das korrekte Schreiben nach Gehör nicht funktioniert. Zukünftig wird er beim Wort ‚Fuchs‘ immer stocken und überlegen, denn nun hat er zwei oder drei Vorlagen dafür im Kopf. Für eine davon muss er sich beim Schreiben blitzschnell entscheiden. So kommt es zu falschen Schreibweisen.
Vielleicht kennst du das? Du willst ein Wort schreiben, z.B. Rhythmus, und überlegst, mhm, wie war das mit den h’s? Um sicher zu gehen schreibst du erst einmal auf einem Schmierpapier: ‚Rhytmus‘ und Rythmus‘ und ‚Rhythmus‘. Dann schaust du, welche Version davon am ‚Richtigsten‘ aussieht und wählst diese. Das kann ‚richtig‘ sein, also so wie es im Duden steht, oder auch nicht.
Das Ziel der Bildschirm-Technik ist, einen sicher zugänglichen Wort-Bild-Speicher im Gehirn anzulegen, aus dem die korrekte Schreibweise in Millisekunden abgerufen werden kann. Genauso, wie bei sicher rechtscheibenden Menschen. Auch das flüssige Lesen hängt davon ab, wie klar und korrekt die einzelnen Wörter im visuellen Gedächtnis-Speicher abgelegt und zugänglich sind.
VISUELLES RECHTSCHREIB-LESE TRAINING
Wenn Kinder unbewusst den auditiven Kanal beim Abspeichern und Abrufen von Wörtern nutzen und bereits Rechtschreibfrust schieben, dann brauchen sie ein VISUELLES RECHTSCHREIB-LESE-KOMPETENZTRAINING. Dabei wird Fantasie und mentale Vorstellungskraft genutzt, über die wir alle verfügen, die jedoch manchmal etwas ‚eingerostet‘ sind.
Ich empfehle stets, dies zuerst einmal spielerisch und ohne Lernwörter durchzuführen, damit nicht gleich der Widerstand blockierend wirkt. Dieser Weg führt über ein visuelles Wahrnehmungstraining als Vorbereitung einer neuen Strategie, damit es zukünftig mit der Rechtschreibung und dem Lesen besser klappen kann.
Das Motto, um das es bei allen Übungen geht, heißt:
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Dort liegen zwei Anleitungen für dich bereit.
Die 1. Anleitung enthält Übungen für das Lerncoaching oder -training und die 2. Anleitung kannst du Schüler*innen mit nach Hause geben.
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